Im Dschungelhostel…

Regenwald! Wir haben uns immer gefragt, warum der Regenwald Regenwald heißt. Seit wir im „Bolita Rainforest Hostel“ – bei Dos Brazos auf der Isla de Osa waren, wissen wir’s! Weil es einfach jeden Tag regnet wie in Strömen! Hier hatte die Regenzeit begonnen. Aber dazu später mehr.

Das Bolita – Hostel liegt direkt an der Grenze des Corcovado Nationalparks ganz im Süden von Costa Rica. Der Besitzer des Hostels hat sich dort 61 Hektar Dschungel gekauft und in die Mitte eine Hütte auf Stelzen gesetzt. All das zusammen nennt sich Bolita-Hostel. Schon der Weg dorthin ist abenteuerlich. Man fährt von Puerto Jimenez, wo wir zuvor zwei Tage waren, mit einem Minibus in das Örtchen Dos Brazos und macht sich dort auf die Suche nach dem Büro des Hostels. Dort haben wir dann alles was wir nicht im Dschungel benötigen zurückgelassen und wurden dann auf eine 45 minütige Wanderung zum Hostel geschickt. So haben wir uns mit unseren Rucksäcken, bei 100% Luftfeuchtigkeit und 33°C, bergauf und durch Flüsschen, auf den Weg gemacht, bis wir schließlich nassgeschwitzt das „Dschungelcamp“ erreicht haben. Im Dschungelcamp erwartete uns dann das besagte Häuschen mit einer kleinen Open Air Küche, einem Klo- und Duschhäuschen und Hängematten. Strom gibt es nicht bzw. nur ein paar Solarleuchten. Für Trinkwasser gibt es aber immerhin eine eigene Quelle. Kaufen kann man dort nichts, deshalb mussten wir unsere Lebensmittel für die nächsten 3 Tage gleich mitbringen und auch mit den Berg hinauf schleppen.
Das eigentliche Highlight des Hostels sind allerdings die eigenen Trails durch den Dschungel. Wie in einem richtigen Nationalpark kann man auf schmalen Pfaden durch den Dschungel wandern. Es gibt sogar 3 Wasserfälle. Im „Tiere-Ausfindigmachen“ waren wir allerdings nicht die Helden. Wir haben außer den Affen, den Tukanen und dem Faultier, die uns der Besitzer des Hostels ohne lange Suche gezeigt hat, nicht viele gesehen. Und noch Kröten die abends immer durch die Open-Air Küche gesprungen sind. Und wenn man nicht aufgepasst hat, hatte man welche am Bein kleben.

Wir kamen also nach 45 minütigem Marsch oben im Hostel an und da wir die einzigen Gäste waren, hatten wir die freie Wahl des Schlafplatzes. Wir haben uns für ein „Doppelzimmer“ entschieden, ein durch einen Vorhang abgetrennter Bereich in der Hütte mit einer großen Matratze und nach außen hin offen zum Dschungel. Nach dem harten Aufstieg zum Hostel waren wir dann für diesen Tag bedient und haben nur noch gelesen, gekocht und den Dschungel genossen.

Am zweiten Tag haben wir uns dann vorgenommen, einen Großteil der Pfade abzugehen. Da allerdings nur Voluntäre und nicht der Besitzer des Hostels da waren, konnte uns niemand genau sagen, auf was wir beide alleine in Dschungel achten müssen. Es hieß nur ganz kurz und bündig: “Schaut beim Gehen auf den Weg und passt auf die Schlangen auf!“ Wir -ich Tobi mit Gummistiefel ausgerüstet, Steffi ohne- gingen also mit einer kleinen Karte in der Hand los. Wir gingen einen großen Teil der Wege ab und wurden von unserem ersten heftigen Dschungelregen erwischt. Wir ließen uns jedoch nicht entmutigen und erreichten schließlich – nach 100 Metern in einem Bachlauf – den ersten der beiden größeren Wasserfälle. Wir wollten uns gerade für ein kleines Bad im Wasserfall bereit machen, da sahen wir kleine, grüne Wasserskorpione und entschieden uns hier lieber doch nicht zu baden:-) Ob diese tatsächlich giftig waren wissen wir bis heute nicht. Wir sind also wieder den Bach hinunter gestiefelt und waren gerade auf dem Weg zum zweiten Wasserfall, da lag plötzlich eine Schlange auf dem Weg. Steffi hatte diese nicht gesehen und stiefelte über sie hinweg. Ich Tobi aber schon und wollte dann nicht mehr weitergehen. So lag die Schlange also genau zwischen uns. Und da die Pfade so schmal waren, konnte man nicht außen herum an der Schlange vorbei gehen. Da diese aber dummerweise grade in einen Kampf mit einem Geko verwickelt war, machte sie für Minuten keine Anstalten sich zu bewegen. Nachdem auch mehrmaliges Bewerfen der Schlange mit Stöcken und Steinen diese nicht zur Räumung des Weges ermuntert hatte, verlor Steffi irgendwann die Geduld, kletterte auf einen Baum, der etwa einen Meter über der Schlange quer über dem Pfad lag und sprang über die Schlange hinweg auf meine Seite. Wir beschlossen dann, dass dies nun genug Nervenkitzel für den Tag war und machten uns auf den Rückweg zum „Dschungelcamp“. Und wer hätte es gedacht: auf unserem 2-stündigen Rückweg regnete es wieder wie verrückt, so dass wir bis auf die Unterhose durchnässt waren.
Am Abend kam dann der Besitzer des Hostels für eine Nacht in den Dschungel und wir erfuhren, dass es sich bei der Schlange tatsächlich um eine giftige Boa gehandelt hatte; diese Gattung aber nicht aggressiv ist. Abends haben wir dann noch bei Kerzenschein gekocht und sind wie an jedem Abend um etwa 20 Uhr ins Bett. Man steht dort mit dem Dschungel auf – geweckt durch die Brüllaffen – und geht mit dem Dschungel ins Bett.

Am zweiten Tag haben wir in den 2 schönen Stunden morgens noch eine kleinere Rute abgelaufen und als wir zurückkamen, hat es wieder wie aus Eimern geregnet und den gesamten Tag nicht mehr aufgehört. Also haben wir den Nachmittag zwangsläufig im Hostel mit Lesen in der Hängematte verbracht. Doch aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und der Hitze war man trotzdem glitschnass. Auch unsere ganzen Klamotten, Schuhe und die Rucksäcke waren nass und wurden nicht mehr trocken. Und alles stank bestialisch.

An unserem Abreisetag hatten wir morgens zum Glück Sonnenschein und sind trockenen Fußes durch den Dschungel zum Büro im Ort gelangt. Wir haben schon gedacht, dass wir an diesem Tag dem Regen ein Schnippchen geschlagen hätten. Doch als wir das Büro verließen und wir uns auf dem Weg zur Bushaltestelle befanden, begann es heftig zu gewittern. Für Steffi war es das schlimmste Gewitter, dass sie je erlebt hatte. mehr als je zuvor zu regnen. Steffi meinte es war das schlimmste Gewitter, das sie je erlebt hat. Und da wir dann an diesem Tag sowieso schon nass waren, beschlossen wir noch so weit wie möglich an die panamaische Grenze heran zu fahren, um dann am nächsten Tag direkt über die Grenze nach Panama fahren zu können.

Viele Grüße und bis zum nächsten Bericht aus Panama

Steffi & Tobi

 

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4 Antworten auf Im Dschungelhostel…

  1. Kerstin sagt:

    Das ist ja mal ein abenteuerlicher Bericht. OMG Schlangen, Krokodile, Skorpione… unds Steffile stiefelt eifach über die Viecher hinweg, Respekt. ;o)

  2. Horschti sagt:

    Cooooool!!!!!
    (War im Elsass und lese jetzt erst).
    Die Gummistiefel machen Tobi noch attraktiver 😉

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