Im Nebelwald von Monteverde – Costa Rica

Wir haben uns lange überlegt, ob wir Costa Rica als Reiseland auslassen sollen. Zu Beginn unserer Reise hatten wir Costa Rica fest auf dem Plan. Irgendwann wollten wir dann Costa Rica streichen, da es ziemlich teuer und doch sehr touristisch und amerikanisch ist. Stattdessen wollten wir das bereits zuvor gestrichene Ecuador wieder in unsere Reise aufnehmen. Also wie ihr seht, ändern sich unsere Pläne ständig:-) Aber das ist auch das schöne am Reisen! Wir bestimmen spontan wo es hin geht. Letztendlich haben wir entschieden, dass wir Costa Rica nicht auslassen können, da das Land für seine tolle Natur und Tierwelt bekannt ist und eigentlich der Grund war Zentralamerika zu bereisen. Allerdings lassen wir alle Städte aus und haben uns für nur zwei Stopps entschieden. Zum einen wollen wir in den Nebelwald von Monteverde. Eines der Highlights von Costa Rica. Und zum anderen wollen wir, auf einen Tipp von anderen Reisenden hin, in ein Hostel das wirklich im Dschungel ist. In einem privaten Stück Regenwald, das direkt an den Corcovado Nationalpark im südlichsten Zipfel von Costa Rica angrenzt.

Gesagt, getan! Wir steigen in San Juan del Sur Nicaragua in den Bus und fahren an die Grenze Costa Rica – Nicaragua. Um in Costa Rica einreisen zu können, muss man ein Ausreiseticket aus Costa Rica vorzeigen können. Das wissen wir, haben aber keins:-) Wir stehen also mit weichen Knien in der Schlange bei der Immigration von Costa Rica. Allerdings sind mindestens 100 Leute hinter uns. Und nur ein Schalter ist offen. Wir sind uns absolut sicher, dass uns dieser Grenzbeamte sicher nicht nach einem Ausreiseticket fragt. Es warten ja schließlich 100 Leute, die er alle allein abarbeiten muss. Er sieht das allerdings anders und verlangt ein Ausreiseticket. Steffi erzählt ihm von unserer Route und er akzeptiert schließlich unser Flugticket von Lima/Peru nach Los Angeles. Das besitzen wir bereits, allerdings als E-Ticket auf dem Laptop. Also fahren wir vor 100 Leuten in der Schlange den Laptop hoch, zeigen ihm das Ticket und dürfen schließlich einreisen.

Offiziell in Costa Rica eingereist, nehmen wir einen 7-stündige Bus in Richtung Nebelwald in Monteverde. Dieser fährt allerdings nur auf der Panamericana nach San Jose. Und nicht die 40km Berg hoch in den Nationalpark. Wir steigen also an der Abzweigung nach Monteverde aus und gehen zur Bushaltestelle Richtung Park. Nächster Bus: in 3 Std. Also sitzen wir im Forest Gump Style an der Bushaltestelle und warten. Schließlich hat aber ein vorbeifahrender „Monteverder“ Mitleid und nimmt uns mit in seinem Jeep ins Gebirge.

Nach unserer ersten Erkundung des kleinen Örtchen „Santa Elena“, am Fuße des Nebelwaldes und einem Bier (Tobi) und Mangoshake (Steffi), kam tatsächlich Wasser vom Himmel. Wir schauen uns an und stellen fest: REGEN?!? Ja, Regen. Unser erster Regen nach 2,5 Monaten Sonnenschein. Allerdings tropischer Regen. Hier beginnt jetzt die Regenzeit. Und bei solch einem Regen hilft auch keine Regenjacke mehr:-) Unsere zweite Überraschung an diesem Tag, nach dem Regen, waren die Supermarktpreise für Lebensmittel, Wasser, etc. Man zahlt für Lebensmittel deutlich mehr, beinahe das Doppelte als in Deutschland im Edeka. Sogar für regional erzeugte Produkte. Und 2 Liter Wasser kosten zum Beispiel etwa 2€. Und für mich fürchterlich, sogar eine Dose Bier kostet 1,50€:-) Trotzdem haben wir an diesem Tag zum ersten Mal auf unserer Reise selbst gekocht. Bis jetzt hatten wir keine so große Lust zum Kochen und das Essen in den Restaurants und auf der Straße war meist billiger, als selbst zu kochen. Doch essen gehen war noch deutlich teuer als der Supermarkt. Aber das Hostel hatte eine gute Küche und es hat mal wieder Spaß gemacht, selbst was zu kochen. An zwei von drei Tagen gab es improvisierte Spaghetti mit Thunfisch-Gemüsesoße. Die dritte Überraschung am Tag war das Faultier auf einem Baum direkt vor unserem Hostel. Zum ersten Mal, außer der Wilhelma, haben wir ein Faultier live gesehen. Und es war wirklich super faul, es hat sich kein bisschen bewegt. Und es hatte sogar ein Junges bei sich.

Am nächsten Tag ging es dann in den Nebelwald. Wir haben uns für die große Tour entschieden, uns mit dem Parkplan ausgestattet und in ca. 6 Stunden den Nebelwald auf verschiedenen Wanderwegen durchwandert. Das private Naturschutzgebiet Monteverde wurde 1972 gegründet und schützt den tropischen Regenwald entlang der „Cordillera de Tilaran“ mit Höhen zwischen 800 bis über 1800m. Mehr als 2500 Pflanzenarten, um die 100 Arten von Säugetieren (u.a. Waschbären, Affen, Tapire, Eichhörnchen), etwa 400 Vogelarten (u.a. Quetzal, Tukan, Kolibri) und 120 Reptilien / Amphibien-Arten sind hier heimisch. Die Natur war beeindruckend, viele Bäume und Pflanzen, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Leider haben wir nicht sonderlich viele Tiere gesehen.

Doch am Ende der Route gibt es eine Hängebrücke durch die Baumkronen und über einen kleinen Flusslauf. Das war für Steffi der eigentlicher Höhepunkt, da in unserem Reiseführer genau diese Brücke auf der Titelseite abgedruckt ist und sie genau so ein Bild wollte:-) Ja, alles für das beste Foto! Aber es war natürlich auch ein geniales Gefühl, auf der Brücke durch den Wald zu gehen.

Morgen geht es weiter in den Süden Costa Ricas.

Viele Grüße aus dem Nebelwald

Steffi & Tobi

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3 Antworten auf Im Nebelwald von Monteverde – Costa Rica

  1. sabse sagt:

    Guten Morgen! Ihr habt nicht wirklich 2.5Monate nicht gekocht oder?? Das kann ich gar nicht glauben!? … tolle Bilder von Jane an der Liane – Was ist das für ein tolles Baumherz? Super Bild! Lg Sabse

    • web517 sagt:

      Doch Sabse,
      stimmt tatsächlich. Und nach Costa Rica auch nur einmal:-) Mal abgesehen von Frühstück.
      Das Baumherz fand ich Tobi auch mega cool. Das musste einfach rein!

      Liebe Grüße aus Kolumbien und gute Nacht. Morgen gehts Paragliden!! Wir freuen uns schon!

      Steffi & Tobi

  2. Horschti sagt:

    Cooool!!!!
    Die Pralinen-Schachtel hat an der Bushaltestelle noch gefehlt…
    Jetzt seid ihr Forrest und Jane 😉

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