An einer von Klippen, umrahmten hufeisenförmigen Bucht am Pazifik, liegt das Fischerdorf San Juan del Sur. Dieses kleine Örtchen ist Nicaraguas bedeutendster Strand-Ferienort und Surf-Spot Nummer eins. Der Tourismus hat längst die Fischerei als Hauptgewerbezweig verdrängt. Hier trifft man vor allem auf Surfer aus aller Welt. Viele Reisende, die wir auf unserem Weg trafen, haben uns vor San Juan del Sur abgeraten, da der Ort den Charme eines Fischerdorfs verloren hat und eigentlich nur noch von Touristen bevölkert wird. Das schöne am Reisen ist ja, dass man von vielen anderen Reisenden Tipps bekommt, was man unbedingt machen soll und was man lieber bleiben lassen soll, etc. Aber oftmals lohnt es sich dann doch, sich ein eigenes Bild davon zu machen. Und in diesem Fall haben wir beschlossen, dass wir trotzdem nach San Juan del Sur fahren. Laut Tobi, hatten wir einfach zu wenig Pazifik im bisherigen Programm.
Wir kamen also in San Juan an und haben gleich ein nettes Gästehaus gefunden, bei einer gut gelaunten, fröhlichen Mutti und ihrer Tochter. Diese war noch mit Putzen der Zimmer beschäftigt, da es heute Ostermontag war und hier in der Osterwoche bis Ostersonntag die Hölle los war. Wir haben dann ein schönes Zimmer mit eigener Terrasse bekommen und waren für 3 Tage die einzigen Gäste. Nach der Ankunft haben wir uns direkt auf die Suche nach einer Bar gemacht, weil Tobi unbedingt das Champions-League Halbfinale Bayern-Real anschauen wollte. Wir haben dann zum Glück eine Bar gefunden, die das Halbfinale übertragen hat, aber das Spiel verlief ja leider nicht so zu Tobis Wünschen und die Stimmung war danach etwas getrübt:-)
Am nächsten Tag fuhren wir dann mit einem privatem Shuttle von einem Hostel zu dem etwas abgelegeren Strand „Playa Maderas“ und haben etwas am Strand gefaulenzt, uns in den Wellen abgekühlt und den vielen Surfern zugeschaut.
In San Juan hatte ich (Tobi) dann noch ein Meeting mit dem vermutlich schnellsten Frisör aller Zeiten. Als wir – der Frisör und ich – gerade über meine Wünsche diskutierten, nahm der Frisör den Rasierer, fuhr einmal quer durch die Haar und fragte mich danach : „Ist die Länge okay so oder soll’s noch etwas kürzer sein?“ Meine Antwort wäre gewesen: “Nee, eigentlich etwas länger!“ Aber who cares? Auch danach blieb es noch sehr kurios. Er schnitt meine Haare in neuer Rekordzeit von weniger als 5 Minuten und machte gleichzeitig auch noch Geschäfte mit Passanten auf der Straße. Er verlangte dann zwar nur 3$ für die – nennen wir das Ergebnis mal Frisur-, bei einer Arbeitszeit von 5 Minuten kommt er damit allerdings auf einen Stundenlohn von 36$. Und das verdienen dort andere Arbeiter normal in der Woche. Und wie sich später, als die Haare wieder komplett trocken waren herausstellte, war das Resultat nicht so rekordverdächtig wie seine Arbeitszeit. Er hatte doch einige Stelle vergessen zu schneiden. Ich musste mich erst an das Ergebnis gewöhnen. Aber naja, für einen Traveler sehe ich ja immer noch ziemlich overdressed aus:-)
Insgesamt fanden wir San Juan ganz schön, da zu unserer Zeit nicht so viel los war und hatten ein paar nette und entspannende Tage dort.
Wir grüßen zum letzten Mal aus Nicaragua. Morgen geht es weiter nach Costa Rica.
Steffi & Tobi
Coooool!!!!!
Oh wie klasse! Coole Story! Tobi – mit Sicherheit war das ne Wahl-Maschine! Aber leider keine Bilder einer neuen Frisur! Lg