Endlich angekommen in Kolumbien -und wie! Wir kamen in Panama an den Flughafen und waren ziemlich früh dran. Wir checkten ein und schließlich war es Zeit zu borden. Wir bestiegen das Flugzeug mit unseren Bordkarten in der Hand und stiefelten wie gewohnt durch die erste Klasse hindurch, um unsere Plätze zu suchen. Doch bereits in der ersten Reihe der Holzklasse begannen die Nummern mit 9 und 10. Also waren wir mit unseren Plätzen 5 und 6 bereits zu weit hinten. Ungläubig gingen wir wieder zurück in Richtung Eingang und setzen uns in unsere erste Klasse Sitze um zum ersten Mal in unserem Leben erste Klasse zu fliegen. Leider dauerte der Flug nur etwa eine Stunde. Und zu essen gab es auch nichts War aber trotzdem ein echtes Erlebnis.
So luxuriös in Cartagena Kolumbien angekommen, kann also das Kapitel Südamerika beginnen!
Mit Cartagena de Indias haben wir gleich die schönste Stadt Kolumbiens erwischt. Die Altstadt Cartagenas ist eine Unesco-Weltkulturerbestätte und mit ihrer 13km langen Stadtmauer, den unzähligen Plätzen und Gässchen in der Altstadt, ihren Restaurants und Festungen ist Cartagena sofort auf Platz Eins in unserer Rangfolge der bisher bereisten Städten geklettert. Hier sind auch Tausende von Menschen einfach immer draußen in den Straßen und Plätzen und genießen das Leben. Sie genießen draußen zu sein, weil sie das nun können. Sie genießen, dass sie keine Angst mehr in den Straßen und Städten haben müssen. Das ist uns ganz besonders in Cartagena und später in Medellín aufgefallen, die als die sichersten Städte Kolumbiens gelten. Besonders bezeichnend war der Freitagabend. Wir waren auf dem „Plaza Trinidad“, dem zentralen Platz des Stadtzentrums. Hier saßen Hunderte von Leute auf dem Kirchplatz und haben geredet, Bier getrunken und getanzt. Der Ladenbesitzer, der an diesem Platz das Bier zu völlig überteuerten Preisen verkauft, muss wohl zu den reichsten Menschen Kolumbiens gehören:-)
Und es gibt hier Straßenstände mit Obst, die wohl so 1:1 in einer Chiquita-Bananen Werbung abgedruckt werden könnten.
Bis auf die Tatsache, dass mir Tobi grob geschätzt jeder zweite männliche Kolumbianer in der Straße Kokain verkaufen wollte, war Cartagena nach dem heruntergekommenen Panama-Stadt wieder Balsam für unsere Seelen. Und sogar die Drogendealer waren irgendwie lustig. Ein „Verkaufsgespräch“ läuft dann wie folgt ab: Der Typ kommt lachend auf uns zugelaufen, stellt sich vor, begleitet uns ein bisschen und fängt dann plötzlich an zu flüstern: „Cocaina? Brauchst du Kokain? Ich habe das Beste!“ oder „Ich kann alles besorgen!“ Steffi lehnt dann ab und läuft immer stur vorbei, aber ich Tobi kann das nicht. Immer wenn mich jemand grüßt, grüße ich automatisch zurück und schon sitzt man in der Falle. Naja, nicht in der Falle, sobald man ablehnt ist es auch okay. Man wird nicht länger belästigt. Nur einmal wäre ich beinahe schwach geworden:-) Und zwar als sich ein Dealer als Bob Marley persönlich vorgestellt hat:-)
Aber wie immer in meinen Berichten nun alles in chronologischer Reihenfolge. Ich machs auch nicht so lange. Versprochen!
Wir kommen also am Flughafen an und entscheiden uns nach den Taxi-Ekszessen in Panama mit dem öffentlichen Bus oder viel mehr Mini-Bus zu fahren. Hier konnten wir uns gleich mit der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kolumbianer bekannt machen. Wir quetschen uns also mit unseren großen Rucksäcken in einen Mini-Bus. Beim Einsteigen remple ich mindestens drei Frauen an und trete Dutzenden auf die Füße. Mir war es echt peinlich und unangenehm. Aber wir werden nur freundlich angelächelt und eine Frau hilft mir mit meinem Rucksack und hält ihn die ganze Fahrt fest, dass er nicht umfällt. Wir fahren also in die Stadt und verpassen danke den hilfsbereiten Einheimischen unsere Station nur knapp und wackeln mit unseren Rucksäcken ins Zentrum. Dort fällt uns als Erstes auf, dass die Unterkünfte in Kolumbien teuer sind. Noch teurer als wir erwartet haben. 80000COP (Kolumbianische Pesos) etwa 31€ für ein Doppelzimmer ist Standard in Cartagena. Damit ist Kolumbien das teuerste Land bisher. Auf unserer Suche nach bezahlbarem Wohnraum gehen wir schließlich mit einem Schlepper in das neu eröffnete Tortuga-Hostel. Für mich Tobi scheint alles okay soweit. Zimmer okay. Toiletten und Küche sauber etc. Doch Steffi merkt gleich, dass hier irgendetwas nicht ganz passt und die Chefin schon bei unserer Ankunft total betrunken war. Doch auch mir wurde schnell klar, dass es hier etwas komisch ist. Als wir am ersten Tag im Innenhof des Hostels sitzen, um einen groben Plan für unsere Zeit in Kolumbien aufstellen, sind alle die dort arbeiten + alle ihre Gäste den ganzen Tag nur am Trinken. Und vor den Toiletten -es gibt drei- gibt es regelrechte Warteschlangen. Und von Zeit zu Zeit putzt die Putzfrau wieder durch. Was dort passiert wissen wir nicht und wollen wir auch garnicht wissen. Doch als wir dann auch noch abends heimkommen, der Besitzer dicht im Foyer schläft, das Nachtpersonal versucht mir Drogen zu verkaufen, Steffi mitten in der Nacht einen Mann im Innenhof trifft, der dort seine Wäsche wäscht und ich später in der Toilette auf schlafende Männer treffe, beschließen wir nach der zweiten Nacht das Hostel zu wechseln. Es kam uns alles hier etwas komisch vor:-) Das zweite Hostel war dann wesentlich besser und wir fühlten uns dort sehr wohl.
Außer diesen Geschichten haben wir natürlich auch noch die wunderschöne Altstadt besichtigt, sind nachts über die Stadtmauern geschlendert, haben das Castillo de San Felipe de Barajas besichtigt, waren am Stadtstrand von Cartagena und haben unseren Kolumbienaufenthalt grob geplant.
Für Mehr Eindrücke von Cartagena könnt ihr euch den zweiten Film des Kolumbien-Eintrags ab Minute 28:08 ansehen.
Jetzt geht’s weiter nach Taganga zum Tauchen.
Viele Grüße aus Südamerika
Steffi & Tobi
Also Bob Marley macht jetzt in Koks??? Sachen gibts…
Und wegen eurem Hotel: Ich weiß jetzt nicht warum ihr da so pingelig seid, im Wohnheim wars doch füher auch so (naja fast :))
Viel Spaß euch zwei noch!
Ja Wohnheim…stimmt. Wir sind halt wohl keine Studenten mehr!
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