Antigua – Die alte Hauptstadt…

Anitgua – die alte Hauptstadt- ist ein koloniales Städtchen, das neben Tikal und dem Lago Atitlán zu den absoluten „Must’s“ in Guatemala gehört und die meist besuchte Stadt im Land ist. Und genau das sieht man auch. Da es vermutlich in jedem Reiseführer angepriesen wird, war mein erster Eindruck: ‚Gibt es hier eigentlich auch Guatemalteken?‘ Ja, die Stadt ist sicher die schönste in Guatemala, mit einem wunderschönen Park vor der Kathedrale, malerischen Straßen und Gässchen sowie mit leckerem Essen und Kaffee. Und all das in Sichtweite der drei Bilderbuchvulkane Agua, Acatenango und Fuego. Wunderschön anzusehen. Aber einer unserer Hauptgründe für diese Reise war die Identität der Länder und der Menschen kennenzulernen. Und für mich war die Stadt nicht das „wahre“ Guatemala, da alles für die vielen Touristen auf Hochglanz poliert wird. Deshalb wird es von den vielen Guatemalteken auch ‚Gringotenango‘ – Stadt der Gringos (Weißen)- genannt.

Aber der Reihe nach: Antigua ist eine Kleinstadt im zentralen Hochland von Guatemala und war zwischen 1543 und 1773 die Hauptstadt der spanischen Kolonie Zentralamerika. Antigua gehört seit 1979 zum Weltkulturerbe. Und trotz meiner persönlichen Meinung völlig zurecht.

Wir kamen also dort abends an und hatten uns bereits eine Reihenfolge an Unterkünften festgelegt, die wir der Reihenfolge nach abklappern wollten. Aber beim Reisen macht man Fehler und in Antigua habe ich mich von einem Schlepper beunruhigen lassen, der mir glaubhaft versicherte, dass alle Unterkünfte restlos ausgebucht sind. Folgerichtig haben wir uns die letzten noch freien Unterkünfte, die der Retter natürlich kannte, angeschaut und sind schließlich trotz ein wenig Unbehagen, im Banana-Hostel abgestiegen. Jedoch bereits nach wenigen Minuten haben wir unsere Entscheidung bereut, da außer einem sehr zwielichtigen, kiffenden Guatemalteken mit 5 Goldzählen und gefühlten 20 Pearcings im Gesicht und einem Paar, dass sich mit Vodka pur über Wasser hielt, niemand im Hostel war. Also haben wir beschlossen im völlig „überbuchten“ Antigua für die kommenden beiden Nächte eine andere Unterkunft zu suchen. Und siehe da, die von uns favorisierte Unterkunft Pasada Juma Ocac hatte noch Zimmer frei. Und so haben wir die folgenden beiden Nächte dort verbraucht. Und die Unterkunft war mit Abstand die Schönste bis dato. Zitat Tobi: „Aber Reisen heißt Lernen“ und ich hoffe wir fallen nun nicht mehr auf Schlepper herein.

Am ersten kompletten Tag in Antigua haben wir uns dann die Stadt und den Markt angeschaut. Wo Steffi sich mit einer Taktik beim Verhandeln, die man schon als fortgeschritten beschreiben kann, für meisterliche 40 Quetzales (knapp 4 Euro) eine neue (sehr schöne:-)Tasche gegönnt hat. Später wollte wir auf den Aussichtspunkt Cerro de la Cruz, von dem man die Stadt vor ihren 3 Vulkanen überblicken kann. Jedoch hat uns eine ältere Anwohnerin, die uns beobachtet hatte, davon abgeraten mit Rucksack, Handy oder Kamera dort hinauf zu gehen. Also haben wir unsere Pläne geändert und uns zum Mittagessen das Restaurant „La Canche“ ausgesucht. Dort musste man durch die Tienda (kleiner Lebensmittelladen) quasi in das Wohnzimmer der Familie, wo dann direkt neben dem Papagai der Familie „Caldo“ (traditionelles Gericht / etwa Eintopf mit Siedfleisch) serviert bekommt. Lecker und sehr unkonventionell war’s.

Am zweiten und auch schon letzten Tag sind wir zum Vulkan Pacaya gefahren, einem der aktivsten Vulkane der Welt. Dieser war wenige Tage zuvor zuletzt ausgebrochen. Also konnte wir dort zum ersten Mal in unserem Leben noch etwas glühende Lava sehen und über ein noch nicht komplett erkaltetes Lavafeld gehen. Zur Befriedung der Bedürfnisse der Touristen wurden noch Marshmellows in der Glut gegrillt. Alles in allem war der Ausflug zum Vulkan super cool. Doch blöderweise hat Steffi ihre nagelneue Fleece-Jacke liegen gelassen, die sie dort zum ersten Mal trug.

Am nächsten Tag hieß es dann auch schon wieder, Adiós Antigua und Buenos Dias Xela (Quetzaltenango). Oder für uns: Hier beginnt das tatsächliche Guatemala.

Dieser Beitrag wurde unter Guatemala veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten auf Antigua – Die alte Hauptstadt…

  1. Horschti sagt:

    Cooooool!

  2. Sigi E. aus W. sagt:

    Hallo Ihr zwei,
    freut mich jedesmal, wenn ich von euch wieder etwas lesen kann.
    Zu den Bildern von Vulkan Pacaya fällt mir spontan ein: marschieren bis die Socken qualmen… im wahrsten Sinne des Wortes

    Weiterhin viel Spass
    wünscht Sigi mit der ganzen Mannschaft

    • web517 sagt:

      Hallo Gette mit mit ganzer Mannschaft,

      wir freuen uns, dass ihr unsere Berichte verfolgt. Haben hier eine tolle Zeit. Leider hinken wir mit unseren Berichten gerade etwas hinterher, da wir hier so tolles Wetter haben und kaum Zeit zum Schreiben bleibt.

      Liebe Grüße euch allen
      Steffi & Tobi

  3. Carolin sagt:

    Das Bild mit dem Stadttor ist mein Lieblingsbild – hammer!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert