Irgendwie sind wir die „untypischsten“ Camper hier in Neuseeland. Immer wenn wir abends am Campingplatz ankommen, sind alle Camper schon hier. Und wenn bei denen dann das Licht ausgeht, fangen wir erst mal an zu kochen. Und das kann bei unserer kleinen Campingküche bis zu zwei Stunden gehen. Und morgens kommen wir dann nicht raus und sind immer die Letzten, die den Campingplatz verlassen. Wir nehmen uns dann immer vor, so früh aufzustehen, dass wir auch mal rechtzeitig loskommen. Aber bis wir dann gefrühstückt haben, unser Bett abgebaut habe, etc. ist es schon 10 oder 11 Uhr. Tobi beschwert sich dann immer, dass wir es wieder nicht geschafft haben. Ich gebe ja zu, dass es meist an mir liegt, weil ich herumtrödle und nicht fertig werde. Aber wir hoffen, dass sich das im Laufe unsere Tour noch ändern wird und wir auch mal die Ersten sind, die den Campingplatz verlassen:-)
Also mal wieder verspätet, machen wir uns auf den Weg. Wir wollen Geysire, dampfende Thermalquellen und brodelnde Schlammtümpel in der Gegen um Rotorua sehen. Auf dem Weg dorthin legen wir noch einen kurzen Zwischenstopp an der Bay of Plenty ein. Hier gibt es einen wunderschönen Strand und wir bekommen einen Eindruck, was Neuseelands Strände zu bieten haben. Aber leider weniger für uns, da wir auf unsere Reise die Strandgegenden eher außen vor lassen, da es ja Winter und zu kalt zum Baden ist. In Rotorua werden wir dann mit einem Geruch von faulen Eiern begrüßt, der von draußen in unseren Camper eindringt. Es riecht so wie bei meiner Schwester Vreni im Zimmer, als sie nach 2 Monaten nach Ostern noch ein verstecktes Osterei hinterm Bett gefunden hat:-) Trotz der durchdringenden „nach-faulen-Eiern-riechenden“ Luft ist die „Schwefelstadt“ mit beinahe 3 Mio. Besuchern jährlich eine der touristischsten Gegenden der gesamten neuseeländischen Nordinsel. Das liegt einerseits an den vielen thermalischen Aktivitäten, die man besuchen kann, aber andererseits ist Rotorura auch das Gebiet, indem sich die Maoris hauptsächlich angesiedelt haben und es gibt hier unzählige „maorische“ Veranstaltungen, wie z.b. Konzerte, Besichtigungen von Siedlungen, kunsthandwerkliche Märkte, etc. Wir interessieren uns aber hauptsächlich für die Geysire und Thermalquellen.
Darum geht es am nächsten Tag zum Geysir „Te Puia“, der bis zu 20 mal am Tag ausbricht und dabei heißes Wasser bis zu 30m hoch in die Luft schießt. Da wir eine Führung gebucht haben, geht es aber zuerst durch die Maori Siedlung und wir bekommen viel über die Kultur erzählt, sehen die Maori-Häuser, das Versammlungshaus, etc. Am Ende kann man noch an einer Maori-Show teilnehmen, bei der man in die traditionellen Tänze und Kämpfe eingeführt wird. Die Show hatten wir nicht gebucht, da sie aber zu wenig Zuschauer hatte, durften bzw. mussten wir auch rein:-) Ganz am Ende der Tour wird man dann endlich zum Geysir geführt und wartet dann gespannt, bis er endlich ausbricht. Ja und dann bricht er nach langer gespannter Wartezeit aus und es ist ganz nett anzuschauen. Aber wenn man die Geysire in der Salzwüste in Bolivien gesehen hat, ist man nur noch schwer zu beeindrucken. Fazit zum heutigen Tag: Wir wollten hauptsächlich die Geysire und die Thermalquellen sehen, haben aber vor allem die Maori-Kultur kennengelernt und nur wenig thermalische Aktivitäten gesehen und dafür viel Geld bezahlt.
Wir versuchen unser Glück am nächsten Tag wieder und gehen in das etwas sehr kommerzielle „Wai-O-Tapu Termal Wonderland“. Pünktlich um 10.15 Uhr soll hier der Lady Knox Geysir ausbrechen und ca. 1 St. lang bis zu 20m hoch in die Luft schießen. Und was uns hier erwartet, ist wirklich ein lustiges Schauspiel. Im Reiseführer lese ich noch, dass der Geysir mit Seife aktiviert wird und habe gedacht, dass das ein Witz sei. Wir kommen also an und stellen uns mit allen anderen Zuschauern auf eine Tribüne, vor uns liegt der Geysir. Überall werden die Kameras, Actions-Cams, etc. bereitgemacht und jeder sucht sich den besten Platz zum Filmen und Fotografieren. Pünktlich um 10.15 Uhr kommt dann ein Mitarbeiter, stellt sich zum Geysir, erzählt bisschen über die Geschichte des Geysirs und schüttet dann wirklich ein Pulver aus seinem Täschen in den Geysir. Ich hab’s genau gesehen:-) Dann geht’s ein paar Minuten und dann fängt die Lady Knox an zu brodeln und spuckt dann schließlich eine Wasserfontäne aus. Also Natur pur:-) Nachdem auch wir unser obligatorisches Foto gemacht haben geht es weiter in das vulkanische Areal des Parks. Und das lohnt sich dann wirklich. Wir sehen viele kochende, vielfarbige Thermalpools, blubbernde Schlammteiche und Mineralterrassen und sind echt beeindruckt, was die Natur so alles machen kann.
Nach den zwei Tagen in Rotorua reicht es uns dann mit dem Gestank nach faulen Eiern und wir ziehen weiter zu den Waitomo – Höhlen im Westen der Insel. Das Highlight der Höhlen sind die Glühwürmchen. Man fährt im Dunkeln mit einem Boot durch die Höhle und sieht irgendwann ganz viele kleine Lichter um einen herum. Leider konnten wir davon keine Bilder machen.
Nach der Höhlentour geht es dann weiter in die zentrale Hochebene der Nordinsel. In diesem Gebiet befindet sich der größte See des Landes, Vulkane, tiefe Flüsse und hohe Berge. Und es ist kalt hier. Wegen ihrer Höhe ist das Klima der zentralen Hochebene mit Höchsttemperaturen von 3 C. im Winter und 24 C im Sommer generell kühl. Und das spüren wir gleich in der ersten Nacht, da unser Campingplatz keinen Strom hat und wir somit unseren elektrischen Heizer nicht anmachen können. Wir schlafen also mit Thermounterwäsche, Fleecepulli, Mütze und zwei Decken und wir frieren immer noch. In der Nacht frieren im Camper die Scheiben von innen zu und man hat das Gefühl, dass einem das Gesicht einfriert. Tagsüber ist das Wetter dann besser, es ist zwar kalt, aber wir haben Sonnenschein.
Wir verbringen einen Tag am Taupo – See und machen eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall. Aber der eigentliche Grund warum wir hier sind, ist das Alpine Crossing im Tongariro National Park. Das Alpine Crossing zählt zu den schönsten Weitwanderwegen der Welt und in einem Tag durchläuft man spektakuläres vulkanisches Gelände und der Weg führt durch verschiedenen Vegetationszonen. Ich hatte schon von vielen gehört, dass das toll sein muss und ich wollte das unbedingt machen. Das war mein „Must-Do“auf der Nordinsel. Leider haben wir nicht bedacht, dass es im Winter hier ja Schnee hat und man die Tour zwar machen kann, aber dann nur mit einem Guide und mit entsprechender Ausrüstung wie Pickel, Steigeisen, etc. Und man läuft die meiste Zeit im Schnee. Darauf haben wir eigentlich keine Lust. Ich wollte das Alpine Crossing unbedingt machen, aber unter diesen Umständen dann doch nicht. Aber der Tongariro National Park hat noch viele andere wunderschöne Wanderrouten, die nicht durch Schnee gehen und die man selbständig ohne Guide machen kann. Und wir haben Glück am nächsten Tag, die Sonne strahlt und wir haben blauen Himmel und das den ganzen Tag hindurch. Wir hatten eine super 7-stündige, anspruchsvolle Wanderung durch eine beeindruckende Gegend und hatten den Wanderweg fast für uns alleine. Damit war das verpasste Alpine Crossing schnell vergessen.
Viele Grüße aus der Kälte
Steffi & Tobi
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