Zona Cafetera – Von gerösteten Bohnen und riesigen Palmen

Wir sind im Land des Kaffees! Kolumbien ist der drittgrößte Kaffeeexporteur der Welt. Und da ist es natürlich ein Muss, die Kaffeeregion (Zona Cafetera) Kolumbiens zu besuchen. Südlich von Medellin erstreckt sich die Zona Cafetera, mit ihren alten Dörfern, Kaffeefarmen, herrlichen Naturschutzgebieten und natürlich mit den Berggipfeln. Viele Kaffeefarmen (fincas) haben sich dem Tourismus verschrieben und heißen nun Besucher auf ihren Plantagen herzlich willkommen. Diese können hier miterleben, wie der Anbau von Kaffee funktioniert.

Von vielen Reisenden haben wir gehört, wenn man in die Kaffeeregion geht, soll Salento dort das schönste Örtchen sein. Also auf nach Salento, das ca. 6 St. Busfahrt von Medellín entfernt liegt. Salento begrüßt einem mit wunderschönen bunten Häuschen, netten Restaurants und ganz vielen Artesanías – Läden (Läden, die Kunsthandwerk und Souvenirs verkaufen). Als wir an einem Donnerstag dort ankommen, wirkte es ein wenig verschlafen. Auf dem Plaza Central, in der Mitte des Örtchens, tummeln sich ein paar Touristen und Einheimische, ansonsten ist hier nicht viel los. Doch am Wochenende erwacht es zum Leben und es wimmelt hier nur so von einheimischen Touristen, die dort ihr Wochenende verbringen. Wir haben uns noch am Freitagabend gefragt, warum auf dem Plaza Central kleine Buden und Essensstände aufgebaut wurden. Wir haben dann eine Bunden-Besitzerin gefragt, ob hier am Wochenende ein Fest stattfinde. Aber sie antwortete uns nur, dass sei jedes Wochenende so. Wir haben uns noch gewundert, warum für die handvoll an Menschen so einen Aufwand betrieben wird. Aber am nächsten Tag wurde es uns dann klar. Tobi kam morgens nach dem Frühstückseinkauf ins Hostel zurück und war ganz aufgeregt, ich solle sofort mitkommen, im Ort sei die Hölle los. Was für ein Bild: Das Ort wurde von Touristen bevölkert, auf den Straßen war fast kein Durchkommen mehr, die Artesanías – Läden wurden leergekauft und an den vielen Essensständen wurde Forelle und pandeja paisa gegessen. Es war wie auf einem Dorffest:-) Und am Montag war dann das ganze Spektakel wieder vorbei und es wurde wieder ruhig im Ort. Und dies wiederholt sich anscheinend jedes Wochenende.

Obwohl Tobi kein Kaffeetrinker ist, hat er sich bereitschlagen lassen, mit mir eine Kaffeefarm zu besichtigen:-) Auf der Finca und Biofarm von Don Elías haben wir uns alles über den Kaffeeanbau erklären lassen. Die Kaffeeherstellung ist eigentlich recht simpel und einfach: Man braucht ein paar Kaffeepflanzen, das richtige Klima dazu und viele Kaffeebohnenpflücker. Die Ernte in Kolumbien ist zweimal im Jahr. Danach wird die Schale der Bohnen entfernt, die Bohnen getrocknet und aussortiert. Die wirkliche Kunst ist dann die Röstung, da hier der eigentliche Kaffeegeschmack entsteht. Und fertig ist der Kaffee, den wir konsumieren. Am Ende durfte jeder noch ein Tässchen frischgebrühten Kaffee probieren. Aber selbst hier, hat sich Tobi nicht überreden lassen, mal eine Tasse Kaffee zu trinken:-) Am Ende der Führung kam dann noch der große Don Elías, Besitzer der Kaffeefarm und hat jedem die Hand geschüttelt. Ein weiteres Highlight der Führung war ein englischer Besucher in unserer Gruppe, der alles mit „Yeah man, that´s so cooooool man, i love cafe“ kommentierte.

An einem Tag haben wir dann noch das „Valle de Cocora“ besucht, welches sich östlich von Salento erstreckt und in 15 min. in einem Jeep zu erreichen ist. In diesem Valle gibt es unzählige Wachspalmen (palma de cera), die größte Palmenart der Welt, die es auf bis zu 60 m bringen. Wir haben in 6 Stunden das gesamte Valle abgelaufen, mit einem kurzen Zwischenstopp auf einer Kolibri-Farm. Wir sind 12km gelaufen und bis auf eine Hoehe von 2860m geklettert. Der Weg war leider total matschig und rutschig, da es am Vortag geregnet hatte. Und ich hatte zum ersten Mal meine neuen Trekkingschuhe an, die ich mir in Medellín gekauft hatte. Die wurden dann gleich richtig eingeweiht, sie waren dann nicht mehr schwarz und rosa, sondern hatten danach die Farbe eines schlammigen Brauns:-( Auch wenn ich am Anfang ca. eine halbe Stunde über den schlechten Zustands des Wegs lamentiert habe, am Ende hat es sich dann doch gelohnt, weil die Palmen einfach unbeschreiblich schön waren und wenn die Wolken mal kurz verschwunden waren, man einen tollen Blick über das Tal hatte.

Viele Grüße aus dem Land des Kaffees
Steffi & Tobi

PS: Mehr Infos über  das Kaffeedreieck findet ihr bei Minute 10:38 (speziell Valle Cocora Minute 15:30 und Salento Minute 16:40) im 2. Video im Kolumbieneintrag .

 

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Eine Antwort auf Zona Cafetera – Von gerösteten Bohnen und riesigen Palmen

  1. Horschti sagt:

    Coooool!
    Das Bild „…und es zeigt sich die ganze Schönheit“ musste ich mir „two times“ anschauen :-).

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