Arequipa & Colca Canyon – Der Süden Perus

Unser letztes Land auf diesem Kontinent soll Bolivien sein. Da jedoch in Südamerika Flüge über die Ländergrenzen recht teuer sind, fliegen wir vom Norden Perus in den Süden nach Arequipa. Wir haben uns Arequipa ausgesucht, da ich bereits vor 6 Jahren mit Judy und Fischi hier war und ich tolle Erinnerungen an diese Stadt habe. Und von Arequipa aus erreicht man recht gut mit dem Bus Bolivien. In Arequipa angekommen, hat unser „Flugmarathon“ erst mal ein Ende und ich bin echt froh darüber. Wir sind im letzten Monat 6 x geflogen! Ich habe immer bisschen Angst und Respekt vor dem Fliegen, besonders in kleineren Maschinen. Ich bin froh, dass es die nächste Zeit erst mal wieder mit dem Bus weiter geht. Arequipa begrüßt uns mit einem strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Da die Stadt auf über 2.300m Höhe liegt, ist es hier etwas kühler als im Amazonas, aber mit Jeans und T-Shirt lässt es sich recht gut aushalten. Wir haben hier ein nettes Hostel vorgebucht und es hat zum Glück einen großen Fernseher im Gemeinschaftsraum, da die Peruaner nicht so fußballverrückt sind wie die Kolumbianer und die WM nicht überall übertragen wird.

Die „weiße Stadt“, wie Arequipa auch aufgrund ihrer vielen kolonialen Gebäude aus hellem Vulkangestein genannt wird, ist an sich schon ein Besuch wert. Aber was man hier auf alle Fälle machen muss, ist eine Tour durch den Colca Canyon, der nah Arequipa liegt und mit seinen 3000 m Höhenunterschied der tiefste Canyon der Welt ist. Auch hier gibt es wieder unzählige Touranbieter und wir entscheiden uns letztendlich für einen 2 Tages-Trekking durch den Colca Canyon. Nach 2 Tagen Arequipa mit Stadtbesichtigung, WM Spiel Deutschland-USA, startet dann unsere Wanderung durch den Colca Canyon. Unsere Gruppe besteht aus 2 Kolumbianern, 2 Schotten, 2 Deutschen, uns beiden und einem peruanischen Guide, der total nett war, aber immer englisch mit uns sprechen wollte und wir ihn kaum verstanden haben. Auf spanisch lief die Unterhaltung eindeutig besser:-) Die Tour startet morgens um 4 Uhr mit einer dreistündigen Busfahrt bis zu unserem ersten Stopp, dem „Cruz del Condor“ (Kreuz des Kondors) und eigentlich auch schon dem Highlight der Tour. An diesem Aussichtspunkt konnte man Kondore beobachten. Wir haben nicht mit viel gerechnet und wollten uns schon zufrieden geben, wenn wir einen Kondor sehen. Aber was uns hier erwartete, war gigantisch. Mindestens 10 Kondore, die die Morgenthermik nutzten und am Canyonrand über unsere Köpfe hinweg schwebten. Sie stellten sich uns zur Schau und posten mit ihrer 2-3m Flügelspannweite richtig für uns. Manchmal machten sie kurz eine Pause und man konnte sie sitzend beobachten, dann ging das Schauspiel weiter. Einfach unbeschreiblich. Danach startete dann die eigentliche Wanderung. Wir stiegen zuerst ca. 3 Stunden hinab in die Schlucht und wanderten dann für ca. 6 weitere Stunden der Schlucht entlang. Dieser Teil war schon recht anstrengend, da es in der Schlucht total heiß war und die Sonne auf uns herab brannte. Aber der „wirklich“ anstrengende Teil sollte uns erst am nächsten Tag erwarten. Nach einem leckeren Abendessen und einer recht kalten Nacht in einer Hütte, die recht basic war, starteten wir am nächsten Morgen um 5 Uhr den Aufstieg. Wenn man die Tour bucht, wird einem im Reisebüro die Tour als eine Art Spaziergang / leichte Wanderung angepriesen. Aber da ich die Tour bereits bei meinem Besuch vor 6 Jahren gemacht hatte, wusste ich was uns erwartet. Und das war kein Spaziergang, sondern ein schweißtreibender Aufstieg, bei dem es für ca. 3 Stunden bei völliger Dunkelheit stur den Berg hinauf geht. Also startete unsere Gruppe, mit Stirnlampen ausgestattet, früh morgens den Aufstieg. Aber nicht nur wir waren unterwegs, sondern auch viele andere Gruppen. Aber die Gruppen blieben nicht lange zusammen und jeder war für sich selbst verantwortlich. Verlaufen konnte man sich nicht, denn es gab nur einen Weg – immer bergauf. Tobi und ich waren eigentlich ganz gut unterwegs, nur gegen Ende mussten wir (bzw. ich) mal öfters Pause machen. Tobi motivierte mich dann immer: „Wir zählen jetzt 30 Schritte und dann können wir wieder Pause machen:-)“ Aber es hat geholfen und wir haben den Aufstieg geschafft, bevor die Sonne richtig rauskam und es heiß wurde. Und wir waren die Ersten unsere Gruppe und haben sogar die zwei bayrische Jungs abgehängt, worauf ich kann stolz bin:-) Nach der Anstrengung am Morgen gab es dann ein leckeres Frühstück und die Tour ging mit dem Bus weiter. Wir hielten dann noch auf der Strecke an einem Markt an und konnten anschließend in heißen Thermalquellen unsere schmerzenden und müden Glieder bisschen entspannen. Als wir dann abends im Hotel ankamen, waren wir fix und fertig.

Arequipa und der Colca Canyon waren ein schöner Abstecher auf unserem Weg nach Bolivien. Morgen geht es mit dem Bus weiter zum Titicacasee.

Saludos

Steffi & Tobi

Dieser Beitrag wurde unter Peru veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf Arequipa & Colca Canyon – Der Süden Perus

  1. Horschti sagt:

    Cooooool!
    (Zurück aus Malle….)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert