Im Flieger nach Los Angeles sind wir beides nicht so gesprächig. Ich hänge meinen Gedanken über die letzten 6 Monate nach und Tobi geht es nicht so gut. Er hat am letzten Tag in Lima eine Ceviche (roher Fisch und Meeresfrüchte) gegessen und jetzt hat er Probleme mit dem Magen. Auch so fühlt er sich total schlapp und krank und versucht den Flug irgendwie durchzustehen. Wir haben in LA zum ersten Mal ein „airbnb“ gebucht. Ein „airbnb“ ist so eine Art bezahltes Couchsurfing. Ein private Vermieter stellt hier ein Zimmer in seinem Haus / Wohnung zur Verfügung. Die Zimmer sind in der Regel etwas günstiger als ein Hotel/Hostelzimmer und man hat den direkten Kontakt zu den Einheimischen. So haben wir also unser erstes airbnb – Zimmer bei Rev, einem Chinesen in LA. Da wir neu bei airbnb sind, musste uns Christoph noch so eine Art Empfehlungsschreiben erstellen (u.a. wir sind pflegeleicht, freundlich, höflich:-)), damit uns Rev bei sich aufnimmt. Rev hatte uns dann noch gemailt, wie wir vom Flughafen zu ihm kommen. Leider haben wir die Email nicht mehr abgerufen. Wir hatten also nur eine Adresse am Monterey Park. Wir hatten gedacht, dass der Monterey Park ein wirklicher Park ist und es somit ja nicht so schwierig sein kann, sein Haus zu finden. Wir steigen einfach am Monterey Park aus und laufen dann zu Fuß hin, so haben wir uns das vorgestellt. Was uns aber nicht klar war, dass der Monterey Park kein Park ist, sondern ein Stadtviertel. Wir haben es natürlich nicht gefunden uns sind mit dem Bus hin und her gefahren. Und Tobi ging es ja nicht so gut und wollte einfach nur noch ins Bett. Nach einer Weile wollten wir dann aufgeben und uns ein Hotelzimmer suchen. Ein netter Mann hat uns aber dann geholfen und auf seinem Handy bei maps nachgeschaut, wo die Adresse sein könnte. Also zum wiederholten Mal in den Bus gestiegen und dieses mal haben wir dann seine Wohnung gefunden. Wir hatten dann ein total liebevoll eingerichtetes Zimmer in einer tollen Wohnung. Und Rev war ein netter Gastgeber. Nach den vielen Hostels in Südamerika hat sich das richtig gut angefühlt, in einer Wohnung zu wohnen, auch wenn es nicht unsere eigene war:-) Und für Tobi das absolute Highlight: Wir hatten eine total super und schnelle Internetverbindung. Er hat sogar die Geschwindigkeit des Internets gemessen und sich wie ein Schneekönig gefreut, dass es so schnell war:-)
Am nächsten Tag ging es Tobi immer noch nicht besser, aber er wollte trotzdem die Stadt erkunden. Also ging es natürlich zuerst nach Hollywood und wir sind den Walk of Fame auf- und abgelaufen. Irgendwie habe ich mir diesen Gehweg etwas spektakulärer vorgestellt. Es ist halt einfach nur ein Gehweg mit Sternen. Aber der Hollywood Boulevard hat mich dann doch fasziniert: Alles ist bunt und grell, viele schrille Typen auf der Straße, überall Werbe- und Leuchtreklamen. Und wir haben uns schon auf unserer erstes Fast-Food nach langer Zeit gefreut. Wir wollten unbedingt einen Burger essen, sind dann aber bei einem mexikanischen Food-Truck gelandet. Weiter ging es dann zu den Universal-Studios. Da wir aber beide aber keine großen Film-Fans sind, haben wir uns den Eintritt gespart und es nur von außen angeschaut.
Wir hatten 4 Tage Zeit für LA. Aber schon am zweiten Tag wussten wir nicht mehr so richtig, was wir machen bzw. sehen wollen. Die Stadt ist flächenmäßig riesengroß und ohne ein Auto ist es schwer von A nach B zu kommen, da das öffentliche Verkehrsnetz nicht wirklich gut ausgebaut ist. Wir waren aber auf den Bus angewiesen, da wir uns für die kurze Zeit kein Auto mieten wollten. Wir hatten mal überlegt, in einer der vielen Freizeit- und Achterbahnparks zu gehen. Aber da Tobis Magen immer noch nicht so gut war, kam dies nicht in Frage. Dann wollten wir zum Santa Monica Beach oder zum bekannten Venice Beach gehen. Als wir los wollten, haben wir gesehen, dass die Busverbindung nicht so geschickt ist und wir da mal gut 5 Stunden unterwegs sind. Ok, dann Planänderung und wir fahren nach Downtown, um bisschen Shoppen zu gehen, für das ist LA ja auch bekannt. Wir brauchten unbedingt noch einen Reiseführer für Neuseeland. In Downtown haben wir dann keinen einzigen Bücherladen gefunden, bzw. einen, der nur Antiquitäten-Bücher verkauft hatte. Keiner konnte uns sagen, wo wir einen Buchladen finden können. Jedoch haben wir auf dem Weg noch eine Shopping-Mall gefunden, leider auch ohne Buchladen. Aber immerhin mit einem leckeren Fast-Food Pizza Laden, bei dem man die Pizza selbst zusammenstellen konnte. Oh wie habe ich Pizza im letzten halben Jahr vermisst:-) Nach unserer erfolglosen Shoppingtour haben wir dann beim netten Schaffner der Bahn noch nachgefragt, was man denn sonst noch so in LA ohne Auto machen kann. Er hat uns dann die Olvera Street vorgeschlagen, eine der ersten Straßen in LA, bei der sich die mexikanischen Einwanderer angesiedelt haben. Heute eine Straße voll mit mexikanischen Läden und Souvenirs. Wir kommen zwar gerade aus Mittelamerika, aber da wir keine andere Idee haben, wollten wir uns dann doch die Straße anschauen. Die Straße war ganz nett, mit vielen Geschäften, Musik und vielen mexikanischen (Luxus-)Restaurants (kein Fastfood:-)) Die Restaurants sahen zwar alle recht teuer aus, aber weil wir ja noch Zeit übrig hatten, wollten wir in einem davon uns auf die Terrasse setzen und endlich al unsere Postkarten schreiben, die wir noch in Bolivien gekauft hatten, aber nicht mehr dazu gekommen sind sie dort zu schreiben. Für einen Kaffee und ein Cola wird unser Reisebudget auch in einem teureren Restaurant noch ausreichen. Wir setzten uns also auf die Terrasse eines Restaurants und werden auch sofort von einem Kellner im Anzug bedient, der uns auch gleich einen riesen Teller mit Nacho-Chips und Dip vor uns stellt. Wir haben ihm dann erklärt, dass wir eigentlich nur was trinken möchten und gefragt, ob das auch ok sei. Er hat dann nur freundlich genickt und jetzt konnte er die Nachos ja nicht wieder mitnehmen, sie standen ja schon auf unserem Tisch. Wir haben uns dann erst nicht getraut sie zu essen, weil wir nicht wussten, ob wir dafür bezahlen müssen. Irgendwann war es mir dann zu dumm und ich habe zugegriffen. Dazu haben wir uns noch jeder ein Cola bestellt. Dann haben wir fleißig unsere Karten geschrieben, Nachos gegessen und Cola getrunken. Als die Gläser dann leer waren, wurden wir gefragt, ob sie nachschenken sollen. Ok, da sagen wir nicht nein. Es war also „refill“ und jeder konnte so viel trinken, wie er wollte. Das kennt man eigentlich sonst nur von Mc Donalds. Am Ende stand dann 2 x Cola auf der Rechnung für insgesamt 5 $. Umgerechnet hatten wir aber insgesamt 6 Gläser Cola (2xnachfüllen lassen) und einen große Portion Nachos. Mir war es dann echt schon bisschen peinlich, dass wir so wenig bezahlen mussten. Schwaben on tour:-)
An unserem letzten Tag in LA haben wir uns dann noch eine Actionkamera gekauft, auf die wir uns schon sooo lange gefreut haben. Jetzt können wir auch endlich mal unsere Tauchgänge filmen.
Insgesamt sind wir positiv überrascht von USA. Es war zwar nur ein Zwischenstopp auf unserem Weg nach Neuseeland und LA ist sicherlich auch nicht die schönste Stadt, die Amerika zu bieten hat, aber wir waren uns beide einig, dass wir hier nochmal herkommen müssen.
Viele Grüße aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten
Steffi & Tobi
Coooool!!!!
Am Eingang zu den Universal Studios gibt’s die weltbesten Hotdogs :-).